Unser Wasser-Film beim SCHIFF in diesem Jahr ist der bei den Oscars als “Bester Film” prämierte “Shape of Water”: Anfang der 60er Jahre wird ein fremdartiges Wesen mit geheimnisvollen Kräften für Versuchszwecke in ein unterirdisches US-Labor gebracht. Dort versucht der sadistische Projektleiter Strickland (Michael Shannon) ihm im Auftrag des Militärs seine Geheimnisse zu entlocken. Auch russische Spione sind hinter dem Wesen und seinen Fähigkeiten her. Aber nur die stumme Reinigungskraft Elisa (Sally Hawkins) versteht es eine Beziehung zu dem Fremden aufzubauen. Und nur zu bald wird ihr klar: sie muss ihn retten. (FSK 16 – Kinder ab 12 in Begleitung von Erwachsenen, 123 Minuten, US 2017)

Regisseur Guillermo del Toro erzählt im Kern einen spannenden Thriller, stimmungsvoll in der Zeit des Kalten Krieges inszeniert, der aber durch die anrührende Romanze zweier Außenseiter eine märchenhafte Dimension bekommt und auch eine wohltuende Prise Humor nicht missen lässt. Sein Werk funktioniert wie so häufig bei ihm auf verschiedenen Ebenen – etwa wenn die 60er-Jahre-Atmosphäre des Kalten Krieges an aktuelle Ereignisse erinnert oder das geschundene Amazonas-Wesen als Metapher gesehen werden kann für Ausgrenzung von Fremden und anders Denkenden. Vor allem aber ist der ganze Film eine Erklärung ans Kino selbst. Mit zahlreichen Verweisen huldigt del Toro in “Shape of Water” der großen Film-Tradition vergangener Zeiten und fügt ihr gleichzeitig mit seinem rundum stimmigen Werk ein eigenes Kapitel hinzu. Somit eine fast logische Wahl für den Oscar als Bester Film des Jahres – und perfekt für unsere große Leinwand direkt am Wasser!

Hintergrund

Guillermo del Toro ist einer der großen zeitgenössischen mexikanischen Regisseure neben Alfonso Cuaron (“Gravity”) und Alejandro Innaritu (“Babel”) und beweist in seinem Schaffen große Vielseitigkeit. Filmisch variiert er zwischen persönlichen Lieblingsprojekten wie “Pan’s Labyrinth” oder eben “Shape of Water”, für die er auch die Drehbücher verfasste, und Blockbustern wie “Pacific Rim”, die ihm die Freiheit für eigene Projekte ermöglichen. Gleichzeitig ist er in Videospielprojekten involviert und schreibt Bücher, wie das 2016 erschienene Jugendbuch “Trollhunters”, das er mittlerweile mit Netflix auch als Anime-Serie veröffentlicht hat.

Weitere Artikel